Mittwoch, 26. November 2014

Trauerfeier

Leider ist am Mittwoch, 19.11.14, Festus der Bruder unseres Direktors im Krankenhaus verstorben. Die Trauerfeier dazu fand freitags im Hotpec statt, wo an diesem Tag dann Ausnahmezustand war. Schon relativ früh kamen die ersten Trauergäste an, die dann auch brav ausharrten, bis der Sarg aus dem Krankenhaus kam und hier aufgebahrt wurde.
Ein Schwein, ein Zicklein und zwei Hühner wurden geschlachtet, dazu noch eine große Kiste Fisch. Riesige Mengen Plantain (Kochbananen), Karotten, Yams, Kokoyam, Tomaten, Pepe, Ingwer usw. wurden gerichtet und in großen Töpfen gekocht. Abgeschmeckt wird hier alles mit den kleinen kubischen Maggiwürfeln. Damit mussten die ungefähr 250 Gäste abgefüttert werden.
Auch wir waren zur Trauerfeier als Mitglieder der Hotpec-Familie eingeladen.

Plantain

Auch Männer müssen helfen


das ganze Zicklein wird gegrillt

Eintopf mit Maggi 
erst werden die Kleinen abgefüttert


Defilee am Sarg

die Hotpec-Kinder



auch ein Prediger darf nicht fehlen

Freitag, 21. November 2014

Einsturz

Am Montagabend bekamen wir noch eine schlechte Nachricht: durch die starken Regenfälle der letzten Tage hier in Buea ist das Dach des "Workshops" eingestürzt. Der Workshop sind hier die Praxiswerkstätten für Holz, Metall und Bau. Es grenzt schon an eine Wunder, das den Auszubildenden und ihren Ausbildern nichts passiert ist. Sie konnten sich gerade noch nach außen retten.
Links das eingestürzte Dach. Die Bewachsung hat sich durch den vielen Regen vollgesogen

Die Schreinerwerkstatt vor dem Einsturz ...

... und danach

An der Tafel noch die letzten Aufgaben

Die Metallwerkstatt mit dem notdürftig abgestützten Dach
Da die Gefahr weiter besteht, ist zur Zeit an Unterricht in diesem
Bereich nicht zu denken. Die Ausbilder haben die Maschinen gesichert.

Donnerstag, 20. November 2014

Mein Zuhause

Nachdem ich am Dienstag mein Regal beim Schreiner abgeholt habe, ist mein Zimmer einigermaßen vorzeigbar. Am Fenster habe ich ein altes Moskitonetz zerschnitten und als Fliegengitter eingeklebt, so dass die Moskitos auf diesem Weg nicht ins Zimmer kommen können. Probleme gibt es eher mit kleinen schwarzen Fliegen, die ekelhaft beißen. Sie schaffen es oft auch durch dieses enge Netz und halten sich auch nicht an die Regel, dass einsprühen hilft.
Mein Zimmer

Unsere Küche - ohne fließendes Wasser

Obst und Gemüse in Hülle und Fülle
Unsere Terrasse


Als Computerarbeitsplatz 

Blick von unserer Terrasse auf den Mount Cameroon

Ausflug nach Bamenda und Befang - Rückfahrt

An diesem Montagmorgen mussten wir nicht so früh raus, da wir noch Kaffee in Bamenda in der Kooperative kaufen wollten. Von Mercie und Peter wurden wir herzlich verabschiedet.

Der kamerunische Kaffee schmeckt mir sehr gut und ich habe mir bei unserem ersten Einkauf gleich ein Päckchen gekauft: eine Mischung aus 70 % Arabica und 30 % Robusta - hervorragend.

In der Kooperative haben wir dann gleich noch eine Tasse Kaffee getrunken und gefüllte Teigtaschen gegessen, die mich an Empanadas erinnert haben.

Nach unseren Einkäufen ging es noch zum Pastor, bei dem wir beim letzten Aufenthalt in Bamenda übernachtet hatten.

Unterwegs gab es dann noch verschiedene Stopps:
eine Prozession in einem Dorf:


wir haben die Kuh angeschaut, die ins Hotpec kommen soll:



Zu dieser Zeit regnete es in Strömen, so dass wir bei dem Bauernhof eine Zwangspause einlegen mussten. Bis zum Auto wären wir bis auf die Haut nass gewesen.

wir haben noch Kartoffeln und anderes an der Straße gekauft

Unterwegs hatten wir natürlich auch wieder Hunger und wir aßen im gleichen Restaurant wie bei der Herfahrt. Es war allerdings nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Es hat sehr lange gedauert, bis wir etwas bekommen haben und ganz so gut war es auch nicht.

Gegen zehn sind wir dann im Hotpec angekommen. Beatrice empfing und mit einem festlichen Mahl: Hühnchen, Fisch, Sweat Bitterleafs, Reis und Sweat Potatoes in riesigen Mengen.

Nach diesem ereignisreichen Wochenende waren wir alle rechtschaffen fertig.


Mittwoch, 19. November 2014

Ausflug nach Bamenda und Befang III

Am Sonntag Morgen war Wanderung angesagt. Da die Küche nicht in Betrieb war, mussten wir uns selbst helfen. Der Inhaber des Hotels hatte einen Benzinkocher bereit. Zuerst wurde das vorhandene Geschirr gespült und dann gab es Kaffee und wieder das obligatorische Kasten"brot".

Anschließend eine gute Stunde Fahrt zurück und über den Menchum und dann in die Berge. Die Gegend, die auch Grasland genannt wird, mutete wie das Allgäu an: hügelige Berge.


Als wir die Fahrt stoppen mussten, weil der Weg selbst für unseren Vierradantrieb zu steil wurde (die Kupplung des Automatikgetriebes hat auch schon bessere Zeiten gesehen), ging die Wanderung los. Der Boden besteht ausschließlich aus Vulkansand. Dadurch wurde der Weg ziemlich rutschig, was sich vor allen Dingen beim Rückweg bemerkbar machte.

Oben dann die weitere Überraschung: "Almen" = Cowfarms. Während Zadock, Niels und die zwei Dorfleute die Gegend weiter erkundeten, gingen Hanne, Andrea uns ich zur nächstgelegenen Farm. Zwei Männer, die von dort kamen, bedeuteten uns, dass wir hingehen können. Auch da: die Rinder waren Milchvieh, das heißt, die Farmerfamilie produziert Milch. zuerst waren die kinder sehr ängstlich, schätzungsweise hatten sie bisher noch keine weißen Leute gesehen. Das Gespräch war etwas schwierig, da die Farmer fast nur Pidgin oder ihre Stammessprache konnten und nur wenig Englisch. Später kamen dann die anderen vier noch dazu, die Frau kochte die frische Milch für uns ab und alle bekamen von der Milch zu trinken. Die Kinder bekamen im Gegenzug von uns Bananen, die ich im Rucksack hatte.




Es war mal wieder ein Erlebnis, das man sonst so nicht hat.

Der Rückweg war dann wie gesagt sehr rutschig und Hanne ist in den Graben gestürzt. zum Glück ist den Eiern, die sie geschenkt bekommen hat, und ihrem Tablet nichts passiert. da Zadock nicht so schnell fotografieren konnte, wollte er, dass sie sich nochmals fallen lässt. Den Gefallen hat sie ihm aber nicht getan.

Unterwegs haben wir dann noch eine weitere Farm besucht. Auch dort wurden wir herzlich aufgenommen. Der Farmer baut Mais, Kartoffeln (Irisch Potatoes genannt), Kohl, Huckleberry (eine Art Spinat, schmeckt sehr gut) und viele andere Sachen an. Alles in Reih und Glied.

Zurück in Befang gab es wieder ein Meeting mit dem Bürgermeister eines Nachbarortes, dem Pastor und weiteren wichtigen Leuten aus dem Dorf. Ich wurde als IT-Experte aus Deutschland vorgestellt. Zadock wollte wohl ein wenig angeben, was für wichtige Leute er dabei hat.

Anschließend gab es noch Mittagessen, wieder den guten Reis und Süßkartoffeln und natürlich soup (= Soße). Zadock und Niels mussten nochmals zum Chief und sich verabschieden, was ziemlich lange dauerte.

Von Minobells Vater bekamen wir dann noch einen Hahn geschenkt, den wir mit ins Hotpec nahmen. Das Tier bekam einen kleinen Platz im Kofferraum und er kam heile an.


Minobell mit Hahn


So kamen wir wieder ziemlich spät in Bamenda bei Mercie und Peter an.

Ausflug nach Bamenda und Befang II

Weiterfahrt nach Befang

Wir sind am Samstag Morgen früh aufgestanden. Um acht Uhr war Abfahrt angesagt. Das Frühstück viel entsprechend aus, da in Kamerun sowieso nicht richtig gefrühstückt wird. Überhaupt werde ich über das Essen hier einen extra Blogeintrag machen. Da ich Zadock kenne und weiß, dass es unterwegs nicht unbedingt etwas zu essen gibt, habe ich von dem hier üblichen Brot in meinen Kaffeerest getunkt. Peter brachte dann auch noch eine Art Krapfen: Bällchen aus Maismehl in Öl ausgebacken, die sehr gut schmeckten. Für die Ernährung unterwegs wurden dann später noch Bananen gekauft. Niels hatte noch in Buea Erdnüsse in einer alten Wiskey-Flasche gekauft. Hier werden alte Flaschen immer gebraucht als Behältnis für alles, was durch die Öffnung passt: Erdnüsse, JinJin (eine Art Mürbeteigstreifen), Palmöl, Honig usw.


JinJin in einer Wasserflasche
Bis Bafut war die Straße abwechslungsreich, das heißt, Teerstraße wechselte sich mit Sand- und Schlammpiste ab. Hinter Bafut kamen wir dann ins Menchum-Tal. Hier wird Reis angebaut. Eine Überraschung für uns, da wir bisher nur Thaireis kannten.

Nun einige Bilder von der Fahrt nach Befang.


Essen in Dschang

Mercie, Zadock, Peter, Niels, Bruder von Peter
Bad Route

Schwein am Wegrand

Bad Route

Reisfelder im Menchum-Tal 

Minobell und ihr Unglückslaster

Buschmeat!

Rinderherden begegnen oft

Reisfelder

Kaffeebusch

Brücke über den Menchum, von Deutschen erbaut

angehender Ingenieur
Menchum Falls

Aussichtsplattform am Menchum Wasserfall
So gegen 13 Uhr kamen wir dann in Befang an. Unsere Unterkunft war das Menchum Falls Ressort. Für diese Gegend eine Überraschung. Leider war die Küche geschlossen. Die Zimmer waren aber ordentlich und die Dusche sehr gut. Zwar kalt aber viel Wasser.

Unser Hotel in Befang. Außer der Küche gab es alles, auch eine tolle Dusche
Nach der Ankunft hatten wir ein Meeting mit dem Chief des Dorfes. Das ist so eine Art Stammeshäuptling und immer erste Anlaufstelle, wenn man etwas will. Es wurden Höflichkeiten ausgetauscht und Zadock stellte sein Programm vor. Erst als der Chief seine Zustimmung signalisierte, wurde beschlossen, ein Meeting mit den anderen wichtigen Personen am nächsten Tag zu machen. Zadock, Niels und zwei aus dem Dorf wollten vorher noch die Ländereien für den Sojaanbau besichtigen.
Markt"hallen" in Befang, von Deutschen erbaut
Auf der Herfahrt hatte Hanne schon drei Fische gekauft. Diese wurden in der Nachbarschaft für uns zubereitet. Da Minobell aus diesem Dorf stammt, war das kein Problem. Der Fisch war in Stücken in Tomatensoße, dazu gab es Reis aus der Gegend. Dieser Reis schmeckte hervorragend.
Dinner mit Soup und Menchum-Reis, von Nachbarn zubereitet

Soup (Soße) mit Fisch. Den Fisch hat Hanne unterwegs gekauft.